AssetMetrix‘ Liquidity Stress Testing

Wie stabil ist Ihr Private-Equity-Fonds?

Wie die jüngsten EU-Vorschriften zeigen, sind Liquiditätsstresstests (Liquidity Stress Testing, LST) ein wichtiges Thema für Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFM) in Sektoren wie Private Equity, Private Debt, Immobilien, Infrastruktur und ähnlichen. Im Allgemeinen werden bei Stresstests die Auswirkungen (verschiedener potenzieller) negativer Schocks auf die künftige Wertentwicklung einer bestimmten Finanzanlage bewertet. Aus aufsichtsrechtlicher Sicht werden Stresstests als wichtiges Instrument des Risikomanagements angesehen, das den Entscheidungsfindungsprozess des Fondsmanagers und die Krisenmanagementplanung unterstützt.

"Die AIFM führen regelmäßig Stresstests durch, unter Zugrundelegung von sowohl normalen als auch außergewöhnlichen Liquiditätsbedingungen, mit denen sie die Liquiditätsrisiken der AIF bewerten und die Liquiditätsrisiken der AIF entsprechend überwachen können" (AIFMD, Artikel 16(1))

"Ein Verwalter sollte über ein ausgeprägtes Verständnis zu Liquiditätsrisiken verfügen, die sich aus den Vermögenswerten, den Verbindlichkeiten in der Fondsbilanz und dem Liquiditätsprofil des Fonds ergeben, um adäquate LST für den von ihm verwalteten Fonds durchführen zu können." (ESMA-Leitlinien zu Liquiditätsstresstests bei OGAW und AIF, Punkt 18)

Unserer Erfahrung nach wünschen sich viele Fondsmanager (und Anleger) dringend, ihre internen Excel-basierten Stresstest-Prototypen durch effizientere Lösungen ersetzen zu können. Um den manuellen Aufwand so gering wie möglich zu halten, verlangt die PE-Branche nach einer leistungsstarken und hoch automatisierten LST-Lösung, die den aktuellen regulatorischen Anforderungen entspricht. In diesem Artikel beschreiben wir das neue AssetMetrix-LST-Tool, das diese Lücke schließen soll. Unsere Lösung basiert auf unserer etablierten und marktvalidierten Private-Capital-Fund-Forecasting-Engine, die bereits seit über fünf Jahren von verschiedenen Kunden genutzt wird.

Anforderungen und Merkmale von Liquiditätsstresstests

Die Richtlinie über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFMD) verpflichtet Fondsmanager zur "regelmäßigen Durchführung von Stresstests unter normalen und außergewöhnlichen Liquiditätsbedingungen". Konkret bezieht sich dieser EU-Verordnungsakt auf Artikel 16(1) AIFMD (2011/61/EU) und auf die Artikel 47 und 48 der ergänzenden Level II-Verordnung (Nr. 231/2013). Die“ESMA Leitlinien für Liquiditätsstresstests von OGAW und AIF” präzisieren die Details der erforderlichen Stresstests und gelten ab dem 30. September 2020.

Im Sinne dieser neuen AIFMD- und ESMA-Leitlinien hat AssetMetrix ein ausgereiftes Liquiditätsstresstest-Modul entwickelt, das auf Private-Captial-Fonds (und Dachfonds) zugeschnitten ist. In der folgenden Tabelle vergleichen wir die in den "ESMA-Leitlinien" definierten Anforderungen mit den Möglichkeiten unseres neuen LST-Moduls.

ESMA Richtlinien Regulatorische Anforderungen Modulfähigkeiten
Punkt 27: Frequenz Empfohlene Häufigkeit der LST: Vierteljährlich, es sei denn, eine höhere oder niedrigere Häufigkeit ist durch die Merkmale des Fonds gerechtfertigt. Unser Modell läuft vierteljährlich oder immer dann, wenn ein neuer NAV verfügbar ist.
Punkt 31: Stress-Szenarien LST sollte hypothetische und historische Szenarien verwenden […]. LST sollten sich nicht zu sehr auf historische Daten stützen, zumal künftige Stresssituationen von denen früherer Zeiten abweichen können. Unser Modell kann hypothetische und historische Szenarien berechnen, aber auch benutzerdefinierte Eingaben verarbeiten.
Punkt 41: Risikofaktoren Das LST kann auch bei der Auflegung eines Fonds eingesetzt werden, um Faktoren zu ermitteln, die für das künftige Risikomanagement des Fonds von Bedeutung sind. Zum Beispiel: Quantifizierung der Sensibilität des Liquiditätsrisikos des Fonds; Identifizierung von Faktoren, die das Liquiditätsrisiko beeinflussen; … Unser Modell verwendet ein dynamisches Makro-Faktormodell für die Fondsperformance und die Cashflows.
Punkt 60: Illiquidität Risiken, die sich aus weniger liquiden Aktiva und Passiva ergeben, sollten im LST berücksichtigt werden. Unser Modell ist auf den illiquiden Charakter von Privatkapitalfonds zugeschnitten, d.h. Schocks treten mit größerer zeitlicher Verzögerung ein als auf dem öffentlichen Markt.
Punkt 66: Dachfonds Dachfonds, die über ihre Zielfonds ein indirektes Engagement in weniger liquiden Vermögenswerten eingehen, sollten Überlegungen in Bezug auf weniger liquide Vermögenswerte gebührend berücksichtigen. Unser Modell kann problemlos verwendet werden, um das zugrunde liegende Portfolio eines Fund of Funds (FoF) zu stressen.
Punkt 67: Aktiva und Passiva Nach dem separaten Stresstest der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der Fondsbilanz sollte der Manager die Ergebnisse des LST angemessen kombinieren, um die Gesamtauswirkungen auf die Fondsliquidität zu bestimmen. Unser Modell kann Fondsbeiträge, Ausschüttungen, den Netto-Cashflow und den Nettoinventarwert separat stressen.
Punkt 72: Portfolio-Aggregation Ein Verwalter sollte LST für alle von ihm verwalteten Fonds zusammenfassen, wenn er eine solche Tätigkeit für diese Fonds als angemessen erachtet. Unser Modell berechnet die Ergebnisse auf Fondsebene, lässt sich aber problemlos auf Portfolioebene aggregieren (und berücksichtigt dabei Diversifikationseffekte).

Tabelle 1 – ESMA Richtlinien

Aufgrund dieser besonderen Merkmale sind wir der festen Überzeugung, dass unser LST-Modul die umfassendste Lösung für Liquiditätsstresstests auf Fondsebene für AIFs auf dem Markt ist.

Szenarien für Liquiditätsstresstests

Als Ausgangspunkt berechnen wir standardmäßig die folgenden fünf Stressszenarien:

  • Historisch: Dot-Com-Blase (ab 2000),
  • Historisch: Finanzkrise (ab 2007),
  • Regulatorisch: Federal Reserve – Dodd-Frank Act Stresstest (2022),
  • Regulatorisch: Europäische Bankenaufsichtsbehörde – EU-weiter Stresstest (2021),
  • Regulatorisch: Bank of England – Stresstest für das britische Bankensystem (2019).

Darüber hinaus kann unser Tool bei Bedarf problemlos benutzerdefinierte Szenarien bereitstellen.

Die hochdynamische und komplexe Natur der Stressszenarien, die als Modellinput dienen können, wird durch das unten in Abbildung 1 dargestellte Finanzkrisenszenario veranschaulicht. Hier sehen wir nichttriviale Pfade für die Variablen (1) BIP, (2) Aktienmarktrendite, (3) Dividendenrendite, (4) Term Spread, (5) Corporate Spread und (6) Inflation Spread.

Abbildung 1: Dynamic stress scenario example

Ergebnisse des Liquiditätsstresstests

Das AssetMetrix-LST-Modell berechnet alle Private-Capital-relevanten Kennzahlen und KPIs wie Einlagen, Ausschüttungen, Netto-Cashflow, NAV und die entsprechenden Performance-Kennzahlen. Alle Ergebnisse können in einem visuellen und/oder tabellarischen Format konsumiert und/oder heruntergeladen werden. Die gestressten NAV-Projektionen im Diagramm und die Kurzfristliquiditätstabelle unten dienen als mögliche Beispiele für die Darstellung.

Abbildung 2 zeigt, dass unser LST-Modell unterschiedliche, aber sehr plausible Stress-NAV-Pfade für unsere fünf Ausfallszenarien erzeugt. Für das Federal-Reserve-Szenario (in hellblau) sehen wir zum Beispiel eine kräftige Erholung in den Jahren 2023-25 nach einem starken anfänglichen Einbruch des Portfolio-NAV.

Abbildung 2: Stress-NAV-Pfade

Tabelle 2 gibt einen sehr detaillierten Überblick über die kurzfristige Liquidität unseres Beispielportfolios, da sie – neben dem erwarteten Netto-Cashflow – auch die 10%- und 90%-Perzentile angibt. Je nach den spezifischen Anforderungen an die Liquiditätsplanung kann diese Tabelle so konfiguriert werden, dass sie auch die mittel- und langfristigen Liquiditätsergebnisse (aufgeteilt nach Einzahlungen und Ausschüttungen) enthält.

Tabelle 2 – Detaillierter Blick auf die kurzfristige Liquidität (Beispielportfolio)

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  • die Vorteile eines hochmodernen, sofort einsatzbereiten Liquidity-Stress-Testing-Moduls,
  • die Möglichkeit, eigene benutzerdefinierte Stressszenarien zu erstellen,
  • die bequeme Nutzung der LST-Ergebnisse über ein hochmodernes Webportal,
  • Sicherheit bei der Planung Ihrer Liquidität auch in schwierigen makroökonomischen Umgebungen,
  • Zugang zu einer umfassenden Palette von ergänzenden Analysemodellen (wie Risiko, Benchmarking, Commitment-Planung und mehr).

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